Kartensicherheit: So sinnvoll ist eine RFID-Geldbörse
Datenschutz ist extrem wichtig und die meisten Menschen achten penibel darauf, ihre persönlichen Daten zu schützen. Doch während man im Internet besonders vorsichtig ist, werden die zahlreichen Karten im eigenen Geldbeutel oft vernachlässigt. Dabei sind auf Kreditkarten, Bankkarten und Krankenkassenkarten sensible Daten gespeichert, die nicht in falsche Hände geraten dürfen. Viele Karten, auch NFC-Karten genannt, haben eine integrierte RFID (Radio Frequency Identification) Technologie, durch die ein kontaktloses Bezahlen möglich wird. Doch gleichzeitig können auch kontaktlos und unbemerkt Daten übertragen werden. Lösungen hierfür bietet ein spezieller RFID-Schutz durch eine RFID Geldbörse oder eine RFID-Schutzkarte. Hier erfährst du, wie diese Geldbörsen funktionieren und wie sinnvoll der RFID-Schutz ist.
So funktioniert die RFID-Geldbörse
Die Radio Frequency Identification Technologie begegnet uns überall und wird neben Karten auch für elektronische Schlüssel verwendet. Um das unbemerkte Auslesen von NFC-Karten im Geldbeutel zu verhindern, bieten einige Unternehmen spezielle RFID-Geldbörsen für Damen und Herren an, die in ihren Fächern eine integrierte RFID-Schutzschicht haben. Dieser sogenannte RFID-Blocker schirmt die Funkwellen komplett ab. Da die Wellen nicht durch den Schutz im Innenfutter gelangen können, werden keine Signale nach draußen übermittelt. Die Karten sind somit für Lesegeräte komplett unsichtbar, solange sie innerhalb der Geldbörse bleiben. Für diese Abschirmung werden häufig Aluminiumschichten oder Störsender im Innenfutter des Portemonnaies eingenäht. Hierbei ist es egal, ob der Geldbeutel aus Leder ist oder nicht, denn RFID Geldbörsen gibt es aus vielfältigen Materialien.
Diese Arten von RFID-Blockern gibt es
Für die Karten in der Geldbörse gibt es drei unterschiedliche Arten von RFID-Blocker, die persönliche Daten vor unbefugtem Zugriff schützen können. Neben den RFID-Geldbörsen stehen auch RFID-Schutzhüllen und RFID-Schutzkarten mit den gleichen Funktionen zur Auswahl. Im Folgenden stellen wir die drei RFID-Blocker-Varianten kurz vor:
Wie bereits oben beschrieben ist bei dem RFID-Portemonnaie eine Schutzschicht oder ein Störsender im Inneren der Geldbörse eingenäht. Je nach Hersteller variieren die Produkte in ihrer Größe, Farbe und Qualität.
Die Schutzkarte verhindert mit einem Störsender das Auslesen der Daten durch Dritte. Sie sendet ein Signal aus, was die RFID Frequenz (in der Regel 13,56 Megahertz) stört und die Informationen unleserlich macht. Schutzkarten haben die gleiche Größe wie die üblichen Bank- und Kreditkarten und werden zu den anderen NFC-Karten in die Geldbörse gesteckt.
Die Schutzhüllen bieten üblicherweise Platz für eine oder mehrere Karten und passen in der Regel in das Kartenfach der Geldbörse. Es sind auch einige größere Modelle für Reisepässe erhältlich, die für Reisen im Ausland sinnvoll sein können.
Kann man den RFID-Schutz testen?
Nach dem Kauf einer RFID-Geldbörse, Schutzkarte oder Schutzhülle möchten viele sofort wissen, ob der versprochene RFID-Schutz auch wirklich funktioniert. Das kann ganz einfach selbst mit unterschiedlichen Methoden getestet werden. Am einfachsten klappt das mit einer speziellen Applikation. Es gibt zahlreiche Apps, die direkt aufs eigene Smartphone heruntergeladen werden können. Wird nun eine NFC-Karte ohne RFID-Schutz an das Handy gehalten, wird diese mithilfe der App gelesen. Wiederholt man das Gleiche mit einem RFID-Schutz an der Bankkarte, sollte diese nicht mehr erkannt werden.
Wer sich nicht extra eine App aufs Smartphone laden möchte, kann auch in einem Supermarkt oder sonstigen Laden seinen RFID-Schutz testen. Halte an der Kasse deine Bankkarte in der RFID-Geldbörse, der Schutzhülle oder zusammen mit der Schutzkarte an das Lesegerät. Wird die NFC-Karte nicht erkannt, funktioniert der Schutz. Um Verwirrung zu vermeiden, wird am besten das Ladenpersonal im Vorfeld über den kleinen Test zur Kenntnis gesetzt.
Wie sinnvoll sind RFID-Blocker
Eine RFID-Geldbörse oder sonstiger RFID-Schutz ist durchaus sinnvoll, denn ohne diese Sicherheitsmaßnahme lassen sich viele Daten problemlos stehlen. Im Grunde ist zum Auslesen einer NFC-Karte lediglich ein Smartphone mit der entsprechenden App nötig. Von einer Bankkarte können beispielsweise mühelos der vorhandene Restbetrag und die letzten Transaktionen ausgelesen werden. Im schlimmsten Fall kann ein Hacker direkt von der Karte Geld abbuchen, ohne dass es vom Kartenbesitzer bemerkt wird. Hierfür muss er nur in einem Radius von neun Metern Entfernung zu seinem Opfer stehen.
RFID Geldbörsen schirmen NFC-Karten zwar nicht zu 100 Prozent ab, sie erschweren es jedoch unbefugten Personen enorm, die Karten auszulesen. Bei einem funktionierenden RFID-Schutz muss ein Datendieb, um mit einem speziellen Lesegerät oder Smartphone an die Daten zu gelangen, auf bis zu zehn Zentimeter herankommen. So ein Annäherungsversuch fällt jedoch schnell auf, sodass es vielen zu riskant wird.
Wenn du nicht gleich eine spezielle RFID-Geldbörse kaufen möchtest, kannst du auch einfach eine RFID-Schutzkarte verwenden. Diese legst du zu deinen Karten in dein Portemonnaie. Sie blockiert genauso gut Signale und verhindert das Auslesen deiner